Als ich in den letzten Tagen und Wochen an meiner Schule durch die Gänge gelaufen bin (als Förderschullehrerin laufe ich oft während des Unterrichts von Klasse zu Klasse 🚶🏻♀️➡️ ), habe ich sehr viele Gesprächsfetzen von Notenbesprechungen mitbekommen und ich muss gestehen, dass ich sehr oft ein gutes Gefühl hatte, wenn ich so zuhören konnte. ![]()
Also habe ich mal überlegt, wie es zu dieser Einschätzung kommt, obwohl ich doch eigentlich als Förderschullehrerin nicht so der Fan von Noten bin. Hier sind ein paar Dinge, die ich an verschiedenen Stellen wahrgenommen habe.
Das Gespräch findet vor der Tür im Vier-Augen-Gespräch statt.
Die Noten setzen sich aus sehr vielen einzelnen Kriterien zusammen (mündlich, Hausaufgaben, Arbeiten, Projekte, Mitarbeit, Mappe), die den Kindern erklärt werden.
Die Kinder geben sich zunächst eine Selbsteinschätzung, die sehr oft genau ins Schwarze trifft.
Am Ende wird das Kind gefragt, welches Ziel es im nächsten Schuljahr hat und es wird kurz überlegt, was dafür zu tun wäre.
Die Kinder bekommen ermunternde Worte wie „Hey, ist nur eine …-Note“
Die Alternative zu Noten sind ja Verbalbeurteilungen bzw. Feedback. Diese Form der Rückmeldung müssen laut Verordnung Schüler mit einem Anspruch auf sonderpädagogische Förderung in verschiedenen Bereichen im Zeugnis erhalten. Und was soll ich sagen, meine Schüler waren immer total genervt
davon und haben fast nach Ziffernoten gebettelt
!
Wie kann das jetzt sein? Auch hierüber habe ich mir Gedanken gemacht und mal versucht ein paar Vorteile von Ziffernoten ausfindig zu machen. Hier sind sie.
Ziffernoten sind einfach zu verstehen.
Ziffernoten sind sehr klar und eindeutig.
Ziffernoten sind kompakt und ermöglichen eine schnelle Einordnung.
Ziffernoten helfen beim Vergleich (auch mit sich selbst).
Ziffernoten bieten Verlässlichkeit, weil alle Kinder eines Fachs nach den gleichen Maßstäben bewertet werden – das erscheint für viele Kinder fair.
Ziffernoten sind praktisch bei Bewerbungen, weil sie von Arbeitgebern immer noch gefordert werden.
Fazit: Noten sind nicht immer gleich schlecht.
Wenn man ein paar Faktoren beachtet, dann bieten sie einige Vorteile. Also machen wir doch einfach das Beste aus diesen Zahlen und pimpen sie ein bisschen auf mit wertschätzenden Rahmenbedingungen, koppeln sie mit einer guten und fundierten Begründung, lassen immer auch die individuellen Maßstäbe mit einfließen und erinnern wir die Kinder unbedingt daran , dass es eben nur eine Note ist.
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